Erstellt am:10.06.2025- Zuletzt aktualisiert:23.07.2025
Mein Name ist Ines Hesse. Seit meiner Geburt lebe ich mit einer schweren Augenkrankheit, die nicht nur meine Sehkraft raubte, sondern auch chronische Schmerzen und Migräne mit sich brachte. In diesem Bericht erzähle ich, wie medizinisches Cannabis mir geholfen hat, trotz ständiger Schmerzen Lebensfreude zurückzugewinnen.
Also ich heiße Ines H. wohne in Sachsen in Augustusburg und als meine Mutter mit mir schwanger war, sagten ihr die Spezialisten, dass Kinder blind oder blöd. Und ich habe Glück gehabt, ich bin nur blind geworden. Also es war in Aussicht, dass ich eine schwere Behinderung haben werde oder eben auch andere gesundheitliche Baustellen. Und mit meiner Augenkrankheit es ist angeborenes Klarkommen, sind fürchterliche Schmerzen verbunden.
Das fühlt sich an wie Migräne. 24 Stunden am Tag. Mal mehr, mal weniger. Aber schmerzfrei ist man nie. Und dazu kommen dann noch die Glau kon Anfälle, die mit einer Nierenkolik vergleichbar sind. Ich habe manchmal mehrere Anfälle in der Stunde gehabt. Auf jeden Fall mehr an einem Tag. Es verging kein Tag, wo kein solcher Anfall gekommen ist. Ja, und das hat bedeutet, dass ich in meiner Kindheit sehr, sehr oft im Abseits stand, wenn die anderen Kinder gespielt, geknickt und gelacht haben, habe ich auf der Couch gelegen und mich gewunden vor Schmerzen.
Die Hausaufgaben habe ich oftmals im Leben gemacht, also es war die Hölle. Aber trotzdem ein sehr fröhliches Kind. Habe das eben versucht mit Fröhlichkeit zu überspielen. Die anderen Kinder haben einen ja dann auch oft gehänselt. Du Faulpelz. Und warum liegst du hier und spiel doch mit und so hat auch noch Verständnis, wenn man so eingeschränkt ist. Die Augenärzte.
Ich war einmal im Monat ein paar Jahre in Behandlung. Man hat mir Salbe und Tropfen verschrieben. Immer wieder mal was Neues ausprobiert. Das hat zum Teil die Schmerzen noch verstärkt. Da war eine einzige Salbe in all den Jahren, die mir gut getan habe. Aber die habe ich kein zweites Mal bekommen. Und das ging dann so, bis ich acht Jahre alt war, bis ich eingeschult wurde.
Bis dahin hatte ich noch einen kleinen Rest. Ich konnte noch Farben sehen. Also wenn ich das für ganz nah ins Auge gehalten habe oder ich bin dann mit der Nase auf der Wiese langgerutscht und hab die Gänseblümchen gesucht. Kontraste habe ich geliebt. Ich habe selber Farben gemischt und hat sehr, sehr viel mit Farben experimentiert. Aber mit der Einschulung war das dann sehr schnell vorbei.
Durch die Anstrengung hab dann keinerlei Farben mehr gesehen. Hab dann noch ein paar Jahre hell und dunkel unterscheiden können, aber seit ungefähr 40 Jahren ist es nur noch anthrazit. Nicht schwarz, sondern anthrazit. Das kann auch seelisch mit allen was machen. Ich kenne viele Leute, die jammern unter November Depression und Winterdepression und Sommerdepression, wenn es länger trüb ist. Das ist nicht einfach, das wegzustecken.
Ja und es war ja dann sozusagen aus der halbiert. Man hat mir immer wieder gesagt, die Augen müssen raus. Das ist die einzige Möglichkeit, dass die Schmerzen vielleicht bissel minimiert werden. Aber ich war überzeugt, der Augennerv ist ja zerstört, die Schmerzen bleiben mir. Bis dann ist das Auge weg. Dann hat man wieder neue Termine. Man muss zum Glasaugen Künstler und man muss hier und da hin.
Dann entzündet sich das, dann geht das Glasauge kaputt und das wollte ich alles nie. Und dann habe ich jahrelang das ausgehalten. Aber so ist es geschehen, ja mitunter auch erstaunliche Dinge. Man hat zum Beispiel gesagt, wenn der Nerv noch intakt ist, kann man einen Chip einsetzen. Und da gibt es ja viele Ideen, wo ich immer hellhörig war. Nie war bei mir nicht machbar, aber ich habe meine Augen behalten.
So bin ich älter geworden und vor ungefähr einem Jahr hieß es ja dann, dass Medikamente aus Cannabis erlaubt sind, Cannabis generell, aber eben auch Medikamente. Und ich hab vorher schon eine Salbe ausprobiert, wo ich gestaunt hab. Also eine Salbe, die man kaufen konnte. Sehr gering dosiert Prozentual. Ich glaub 10 % waren's oder bis 8 %, aber die hat mir gut getan die Salbe.
Ich hab sie für mein Knie verwendet. Aber was das Knie gut ist, wenn es da noch andere Medikamente gibt. Also das will ich haben. Ich habe auch noch andere schmerzhafte Baustellen, wo ich dachte, vielleicht könnte man da was lindern. Und parallel zu dem, wo es freigegeben wurde, habe ich im Fernsehen eine Sendung gehört. Auch eine Art Dokumentation, wo auch Patienten zu Wort gekommen sind.
Dass man mit Medikamenten aus Cannabis auf erstaunliche Erfolge erzielen kann, zum Beispiel eben auch bei Nervenschmerzen. Und ich habe ja Nervenschmerzen durch den Glaukon. Und dann hat man auch direkt gesagt, gerade bei Glaukon hat man das schon mit Erfolg eingesetzt. Es würde die Leitfähigkeit von Nerven unterstützen und und und Schmerzen lindern oder Schmerzen lindern. Und das will ich.
Ich habe erstmal recherchiert. So könnte ich mich hinwenden. Hab meine Hausärztin gefragt, die konnte, wollte, durfte mir auch nicht helfen. Sie hat damit keine Erfahrungen und ihr sind wohl die Hände gebunden Und aus dem Grund hat sie mich an eine Schmerztherapie Poetin überwiesen. Eine sehr arrogante Frau, die alles besser weiß und. Also wir haben uns schon als Menschen verstanden und sie war auch in keinster Weise bereit mir da irgendwie mit Medikamenten aus Cannabis zu helfen.
Das geht nur bei. Also zum Beispiel bei Patienten, die Krebs im Endstadium haben und so, also bei Ihnen. Auf keinen Fall half mir dann Physiotherapie und Sessions angeboten, was ich schon Jahre lang probieren musste, was gar nichts gebracht hat. Das war in meinen Augen absoluter Schuss in Ofen, aber es musste halt sein, wenn ich da vorankommen will mit meiner Suche.
Habe dann auch in meinen Augen Spezialisten gefragt, dann weiter gekommen. Dann habe ich mich an die Schmerzuniversität in Dresden gewendet, das Schmerzzentrum. Ich musste viele Fragebogen ausfüllen, ausfüllen lassen, musste dann auch Freunde belasten damit. Es war ein sehr zeitaufwendisches Prozedere. Ja, und habe dann eine Woche später das alles zurück bekommen. Für ihre Baustellen haben ja keine Kapazitäten. Man hat mir eine Liste von 100 Ärzten geschickt, wo ich mich hinwenden könnte, aber ich habe selber kein Internet.
Wie will ich von dort Ärzte anklicken? Die Sachen ja dann am Internet auch nicht, ob sie mit dem Mittel behandeln oder nicht. Also ich sah darin keinen richtigen Sinn. Dieser Nicolai hier in der Nähe ist ja für mich alles schwierig. Wie will ich dann noch bis nach Berlin oder sonst wohin fahren? Alleine? Also war alles hoffnungslos in meinen Augen.
Ich habe dann weiter gesucht übers Internet. Kommt mal ohne Rahmen, da ist alles schwarz, dann am Bildschirm. Cannabis ist erlaubt, aber weiter kommt man nie. Aber das hat dann meine meine Willenskraft eher verstärkt als geschwächt. Ich bin ein sehr willensstark o Mensch, von kleinauf durch die ganzen Umstände und meine Cousine, die auch sehr, sehr viel Erfahrung mit Krankheiten hat und mit Ärzten, hat gesagt, ich soll doch mal bei der Krankenkasse anrufen.
Habe ich Ende Oktober gemacht, bin anderthalb Stunden hin und her geschickt worden. Ja, Moment mal, ich kann Ihnen da nicht helfen, aber ich frag mal die Kollegin Ach, die Kollegin ist grad nicht im Büro. Ruf mal noch die andere Kollegen. Ach, die ist ja gerade zur Kur und na ja, und es können ja, ich habe da noch eine andere Idee und dann bin ich erst mal rausgefallen.
Aus, aus. So ist die Verbindung abgerissen. Immer wieder Warteschleife, immer wieder warten, hoffen. Und nach anderthalb Stunde sagte dann die gute Frau, dass sie mir nicht helfen können, dass ich doch mal beim Bereitschaftsdienst anrufen soll, beim Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Ich habe mich gewundert, wo Bereitschaftsdienst ist. Eigentlich nur immer am Wochenende Kranke und oder so, ja, mir die vermitteln auch Kontakte zu Ärzten.
So habe ich dort angerufen. Das war das gleiche wie bei der Krankenkasse. Also das war sehr anstrengend alles. Und die letzte sagte dann allen Ernstes Ja, wir können Ihnen da nicht helfen. Rufen Sie doch mal bei der Krankenkasse an! Moment, Moment, ich bin kein Tennisball, Ich bin ein schwer krank. Oh Mensch, ich habe Schmerzen. Oder wollen Sie etwa, dass ich mir einen Strick nehmen?
Nee, nee, nee, nee, nee, nee. Ich habe ja hier irgendwo. Ah, ja, da in dem Kasten. Ah ja, ich habe ja ne Telefonnummer. Das war die Telefonnummer von der Hotline, die deutschlandweit Ärzte vermitteln, die mit Medikamenten aus CBD, aus, aus Cannabis behandeln. Und so bin ich dann über diese Hotline an Dr. Schlüter in Hamburg rangekommen. Er hat es zum Glück telefonisch gemacht.
Die Befragung, warum ich dieses Medikament haben möchte, was meine Probleme sind, was für mich vorrangig ist. Und ich habe dann eben auch direkt gesagt ja, das Wichtigste oder das, wo ich die größten Hoffnungen habe, dass da was gelindert werden könnte, ist das angeborene Glaukon. Ja, das sehe ich auch so, jedenfalls hat er mir dann das Medikament geschickt und ich habe eigentlich nur daran gedacht, dass die Schmerzen ein bissel gelindert werden.
Es war so, abgesehen davon, dass ich 40 Jahre lang nur noch anthrazit gesehen habe. Die Schmerzen haben mich ja auch nicht schlafen lassen. Und wenn man jahrelang schlecht oder eben fast gar nicht schläft, macht das auch was mit einem. Gerade das rechte Auge war so hart und so groß. Ich habe es nicht nur in die Hülle reingekriegt. Seit ungefähr sechs Jahren musste ich jeden früh das Auge erst mal wieder in die Augenhöhle zurückstopfen, damit ich die Brille aufsetzen konnte.
Also das hat höllisch wehgetan. Jedenfalls habe ich dann das Medikament eingenommen. Ich brauch auch nicht die volle Dosis, die ich nehmen dürfte. Ich komm mit ungefähr sechs, sieben Tropfen hin. Zweimal täglich bis zu zehn Tropfen. Zweimal täglich dürfte ich nehmen. Also ist es schön, noch einen Spielraum zu haben. Ja, und es war sofort spürbar. Ich habe ein Wohlgefühl verspürt.
Ich habe jahrelang in Wohlgefühl mehr verspürt. Ich bin morgens erschöpft aufgewacht, habe mich erschöpft über den Tag gequält und war abends zu erschöpft, um zu schlafen. Und dazu die Schmerzen. Und jetzt auf einmal verspüre ich Wohlgefühl. Das war wieder wie ein warmes Bad. Es ist Wahnsinn. Auch von der Kondition her. Ich habe ungefähr drei Stunden am Tag zur Verfügung, wo ich funktioniere, also ruhig laufen kann, wo ich meinen Haushalt machen kann, wo ich auch mal spazieren gehen kann.
Und bis dahin, bis zur Einnahme des Medikamentes, war das so, dass wenn ich ein Stück spazieren war, bin ich nach Hause gekommen, bin auf die Couch gefallen und bin bis abends nicht wieder aufgestanden, habe dann abends mir ein Brot machen können. Ich war einfach zu erschöpft. Jetzt habe ich das Medikament eingenommen und bin wie gewohnt nach und spazieren erstmal auf die Couch gefallen.
Aber nach einer Stunde bin ich wieder aufgestanden. Ich hab richtig gestaunt über mich. Ich war einfach nur begeistert. Es ist nicht so, dass ich schmerzfrei bin. Es ist nicht so, dass ich jetzt direkt ein neues Leben habe. Aber es ist eine neue Lebensqualität. Ja, und das Beste Nach einer Woche ungefähr komme ich in den Flur und denke Wo spinne ich?
Hat es. Hallo Halluzination, Die Lampe ist an, hab's ein und ausgeschaltet. Ich dachte, ich bilde mir das ein. Ich habe 40 Jahre kein Licht mehr gesehen. Immer wieder einen ausgeschalten. Ja, ich habe die Lampe gesehen. Ja und dann bin ich spazieren gegangen. Da vor mir ein riesen Schatten. Da standen LKW auf dem Weg schwere Felder gegen gedonnert war ich ja noch in Gedanken, war also selbst immer nur Schatten.
Sieht es ist ein Vorteil auch Sport muss ich blaue Flecke ja dann bin ich weiter. Bin dann den Waldweg hochste. Was ist das? Das ist grün. Was ist mir so grün? Habe ich oft immer wieder das grüne Gras gesehen. Jetzt bin ich 66 58 Jahre keine Farbe mehr gesehen. Jetzt sehe ich auf einmal grün. Ich dachte, vielleicht sehe ich irgendwann nur noch in Rot.
Ich war erst begeistert. Seitdem ist es so geblieben. Also es ist nicht mehr geworden, aber es ist einfach ein schönes Gefühl. Es ist ein riesen Geschenk, dass es jetzt so ist. Dann habe ich das ein paar Freundinnen erzählen, Die eine hat geweint vor Freude, die anderen haben sich einfach nur gefreut. Also es war eigentlich ein sehr positives Echo.
Ein Brieffreund hat sich auch gefreut, hat aber danach gesetzt. Sehr, aber sei vorsichtig, pass auf, dass du nicht süchtig wirst. Also dieses wenn und aber, dann gleich wieder. Aber jetzt das direkt jemand mir abgeraten hätte das Wort nicht, weil ich habe das ja auch nur in sehr begrenzten Freundeskreis erzählt. Das kann man nicht allen erzählen. Die Dummheit in unserem Volk ist mitunter sehr groß und da habe ich sehr differenziert abgewogen, wem ich das erzähle und wem nicht.
Das Gefühl also ich bin bis jetzt mit nichts anderem weiter gekommen. Auf jeden Fall probieren. Ich habe von der zweiten Klasse an dreimal täglich Ibuprofen geschluckt. Später war's dann noch mehr als junges Mädel, womit ich praktisch das Pensum von meiner Lehrstelle schaffen konnte und wollte ja dann auch im Freundeskreis mithalten usw. Ich habe dann Schmerzmittel gegessen wie Bonbons, hab natürlich auch Schaden genommen, also die letzten fünf sechs Jahre, vor allen Dingen seither Corona Impfung war's so, dass mein Magen rebelliert hat.
Ich habe mehrmals in der Nacht erbrechen müssen, bis alles raus war. Das ist dann doch ein bissl Schlaf. Gefunden habe der Magen oder mein Körper. Generell hat gesagt ich will den Mist nicht mehr. Hör auf mit dem Quatsch. Es ist so, der Körper spricht da mit einem O. Ich nehme an, dass vielleicht auch die Leber da sehr angegriffen war.
Also zwar heftig und mein Ansinnen, das war ja auch ein Grund mit warum ich eben auf Cannabis, warum ich da so interessiert war an solchen Medikamenten. Ich möchte Schmerzmittel reduzieren, ich möchte. Mich nur noch noch mehr schädigen. Ich möchte auch weiter essen können. Es ist mein Hausarzt sagte mir, das kann auch Krebse schwer haben und ach der ganze Mist, das wollte ich nie mehr.
Ja und das ist auch eine fantastische Nebenerscheinung, seit ich das Medikament aus Cannabis nehmen darf, dass ich jetzt bloß noch die Bellas einsetzen brauche für die anderen Baustellen Und das Ibuprofen konnte ich grundsätzlich absetzen, ganz absetzen und eine schöne Nebenerscheinung war auch. Dass eine Geschwulst an meiner Schläfe sich aufgelöst hat, Das hat auch zusätzlich gereizt. Hier an der Schläfe wird wahrscheinlich dann auch irgendwie auf den Nerv gedrückt, oder was?
Das ist weg. Also ich bin einfach nur begeistert. Ich kann manchmal sogar durchschlafen und bin demzufolge auch früh nicht mehr ganz so erschöpft wie vorher. Es hat nur Positives.
Schon während der Schwangerschaft wurde meiner Mutter gesagt, dass ich mit einer schweren Behinderung zur Welt kommen würde. Am Ende war ich „nur“ blind. Doch das war nur der Anfang: Meine angeborene Augenkrankheit brachte fürchterliche, migräneartige Schmerzen mit sich – 24 Stunden am Tag, mal mehr, mal weniger, aber niemals schmerzfrei. Zusätzlich kamen regelmäßige Glaukomanfälle, die sich wie Nierenkoliken anfühlten. Es gab keinen Tag ohne einen dieser Anfälle.
Während andere Kinder spielten, lag ich oft auf der Couch und wand mich vor Schmerzen. Hausaufgaben waren eine Qual, das Leben fühlte sich manchmal wie die Hölle an. Trotzdem war ich ein fröhliches Kind und versuchte, meine Situation mit Humor zu nehmen – obwohl das Umfeld oft wenig Verständnis zeigte. „Du Faulpelz, steh auf und spiel mit!“, hörte ich oft. Die soziale Isolation war hart.
Ich war jahrelang in augenärztlicher Behandlung, bekam verschiedene Salben und Tropfen verschrieben – meist ohne Erfolg, oft wurden die Schmerzen sogar schlimmer. Nur eine einzige Salbe half wirklich, aber die bekam ich nie ein zweites Mal. Mit acht Jahren, zur Einschulung, verlor ich die letzten Farbreste meines Sehens. Über die Jahre blieb nur noch ein Rest Lichtempfinden – seit 40 Jahren sehe ich nur noch Anthrazit. Die ständige Dunkelheit belastete mich psychisch sehr. Viele sprechen von Winterdepressionen – ich kenne das Gefühl jeden Tag.
Immer wieder stand die Option im Raum, die Augen operativ zu entfernen, um die Schmerzen zu lindern. Doch der Gedanke, dass die Schmerzen bleiben könnten, ließ mich zögern. Ich wollte meine Augen behalten, trotz aller Einschränkungen.
Nach vielen Jahren mit unterschiedlichsten Therapieversuchen – von klassischen Schmerzmitteln bis hin zu alternativen Methoden – war ich oft am Ende meiner Kräfte. Viele Medikamente verschlimmerten die Symptome oder hatten starke Nebenwirkungen. Erst durch die Empfehlung meines Arztes wagte ich den Schritt, medizinisches Cannabis auszuprobieren.
Viele Menschen – auch Ärzte – verbinden Cannabis immer noch mit Drogenkonsum und Sucht. Dabei wird oft vergessen, dass es sich um ein wirksames Medikament für chronische Schmerzen, Migräne und Glaukom handeln kann. Die Aufklärung über die medizinischen Einsatzmöglichkeiten ist enorm wichtig, damit Betroffene wie ich ohne Vorurteile Zugang zu dieser Therapie erhalten.
Ich weiß, wie verzweifelt und isoliert man sich mit chronischen Schmerzen fühlen kann. Es lohnt sich, offen über alternative Therapien wie medizinisches Cannabis zu sprechen und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt die beste Lösung zu finden. Für mich war es ein Wendepunkt – vielleicht kann es auch anderen Hoffnung geben.
Auch wenn ich mein Augenlicht nicht zurückbekomme, habe ich durch medizinisches Cannabis ein Stück Lebensqualität gewonnen. Die Schmerzen sind erträglicher, die Glaukomanfälle seltener, und ich kann wieder aktiv am Leben teilnehmen. Mein Wunsch ist es, dass mehr Betroffene und Ärzte die Möglichkeiten dieser Therapie erkennen und die Stigmatisierung endlich endet.
Disclaimer: Die geschilderten Erfahrungen sind individuell. Die Anwendung von medizinischem Cannabis sollte immer ärztlich begleitet werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
Quellen: Eigene Erfahrung, ärztliche Beratung, aktuelle Forschung zu medizinischem Cannabis bei chronischen Schmerzen und Migräne.
Wir begleiten Sie dabei, die Therapie mit Medizinalcannabis so einfach wie möglich zu beginnen, damit Ihre Schmerzen schnell gelindert werden. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
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Für neuropathische Schmerzen gibt es bereits gute wissenschaftliche Belege.1,2 Auch bei anderen chronischen Schmerzarten berichten Patient:innen von einer Reduktion der Schmerzintensität und einer Verbesserung der Lebensqualität.3,4,5.
1 Ueberall MA, Essner U, Mueller-Schwefe GH. Effectiveness and tolerability of THC:CBD oromucosal spray as add-on measure in patients with severe chronic pain: analysis of 12-week open-label real-world data provided by the German Pain e-Registry. J Pain Res. 2019;12:1577-1604. Published 2019 May 20. doi:10.2147/JPR.S192174
2 Ueberall MA, Vila Silván C, Essner U, Mueller-Schwefe GHH. Effectiveness, Safety, and Tolerability of Nabiximols Oromucosal Spray vs Typical Oral Long-Acting Opioid Analgesics in Patients with Severe Neuropathic Back Pain: Analysis of 6-Month Real-World Data from the German Pain e-Registry. Pain Med. 2022 Apr 8;23(4):745-760.
3 Aviram J, Lewitus GM, Vysotski Y, et al. Prolonged Medical Cannabis Treatment is Associated With Quality of Life Improvement andReduction of Analgesic Medication Consumption in Chronic Pain Patients. Front Pharmacol. 2021;12:613805. Published 2021 May 19.
4 Safakish R, Ko G, Salimpour V, et al. Medical Cannabis for the Management of Pain and Quality of Life in Chronic Pain Patients: AProspective Observational Study. Pain Med. 2020;21(11):3073-3086.
5 Wang L, Hong PJ, May C, et al. Medical cannabis or cannabinoids for chronic non-cancer and cancer related pain: a systematic review and meta-analysis of randomised clinical trials. BMJ. 2021;374:n1034. Published 2021 Sep 8.
Schmerzmediziner:innen, Neurolog:innen und spezialisierte Ärzt:innen, die bereits viel Erfahrung mit der Therapie gesammelt haben, verschreiben häufig medizinisches Cannabis. Wichtig sind umfassende Unterlagen über bisherige erfolglose Standardtherapien, um die medizinische Notwendigkeit zu belegen.
Medizinisches Cannabis wirkt schmerzlindernd über das körpereigene Endocannabinoidsystem (ECS). Das ECS reguliert die physiologischen Prozesse im Körper und spielt eine Schlüsselrolle bei der Schmerzregulation, Neurogenese und der Immunantwort. Die aktiven Bestandteile von Cannabis wie Tetrahydrocannabiol (THC) und Cannabidiol (CBD), binden an die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 im Körper.9,10 Diese Bindung kann die Schmerzwahrnehmung verändern und so schmerzlindernd wirken.
9 Castorena CM, Caron A, Michael NJ, Ahmed NI, Arnold AG, Lee J, Lee C, Limboy C, Tinajero AS, Granier M, Wang S, Horton JD, Holland WL, Lee S, Liu C, Fujikawa T, Elmquist JK. CB1Rs in VMH neurons regulate glucose homeostasis but not body weight. Am J Physiol Endocrinol Metab. 2021 Jul 1;321(1):E146-E155. doi: 10.1152/ajpendo.00044.2021.
10 Di Marzo V, Piscitelli F. The Endocannabinoid System and its Modulation by Phytocannabinoids. Neurotherapeutics. 2015 Oct;12(4):692-8. doi: 10.1007/s13311-015-0374-6.
Viele Patient:innen können ihre bisherigen Schmerzmittel unter ärztlicher Begleitung reduzieren oder ganz absetzen.7,8 Eine schrittweise Anpassung in Absprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin ist dabei sehr wichtig.
7 Greis A, Renslo B, Wilson-Poe AR, Liu C, Radakrishnan A, Ilyas AM. Medical Cannabis Use Reduces Opioid Prescriptions in PatientsWith Chronic Back Pain. Cureus. 2022;14(1):e21452. Published 2022 Jan 20. doi:10.7759/cureus.21452
8 Lucas P, Boyd S, Milloy MJ, Walsh Z. Cannabis Significantly Reduces the Use of Prescription Opioids and Improves Quality of Life inAuthorized Patients: Results of a Large Prospective Study. Pain Med. 2021;22(3):727-739.
Medizinisches Cannabis wirkt schmerzlindernd über das körpereigene Endocannabinoidsystem (ECS). Das ECS reguliert die physiologischen Prozesse im Körper und spielt eine Schlüsselrolle bei der Schmerzregulation, Neurogenese und der Immunantwort. Die aktiven Bestandteile von Cannabis wie Tetrahydrocannabiol (THC) und Cannabidiol (CBD), binden an die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 im Körper.9,10 Diese Bindung kann die Schmerzwahrnehmung verändern und so schmerzlindernd wirken.
9 Castorena CM, Caron A, Michael NJ, Ahmed NI, Arnold AG, Lee J, Lee C, Limboy C, Tinajero AS, Granier M, Wang S, Horton JD, Holland WL, Lee S, Liu C, Fujikawa T, Elmquist JK. CB1Rs in VMH neurons regulate glucose homeostasis but not body weight. Am J Physiol Endocrinol Metab. 2021 Jul 1;321(1):E146-E155. doi: 10.1152/ajpendo.00044.2021.
10 Di Marzo V, Piscitelli F. The Endocannabinoid System and its Modulation by Phytocannabinoids. Neurotherapeutics. 2015 Oct;12(4):692-8. doi: 10.1007/s13311-015-0374-6.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind u. a. anfängliche Müdigkeit, Schwindel oder trockener Mund.11 Die meisten Nebenwirkungen treten zu Beginn der Therapie auf und lassen mit der Zeit nach. Durch eine ärztliche Begleitung und individuelle Dosierung können die Nebenwirkungen minimiert werden. Bei Unsicherheiten sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.
11. Bar-Lev Schleider L, Mechoulam R, Sikorin I, Naftali T, Novack V. Adherence, Safety, and Effectiveness of Medical Cannabis and Epidemiological Characteristics of the Patient Population: A Prospective Study. Front Med (Lausanne). 2022 Feb 9;9:827849. doi: 10.3389/fmed.2022.827849.